Donnerstag, 16. Juli 2009

Ein lebloser Brite sorgt für Furore

Vor wenigen Tagen landete er beim Hauptstadtblog, und seitdem macht er in diversen anderen deutschen Blogs die Runde, um heute dann in einem Online Artikel der Berliner Morgenpost zu landen: Bryn Chainey und sein Video "Empathy in Berlin".
Der U-Bahn Blog bezeichnet das Video als eine "neue Definition des Fremdschämens", in den Kommentaren im HSB wird direkt eine kleine Diskussion zu dem Thema entfacht, mit einem bitteren Beigeschmack. David Stingl nennt Berlin herzlos und "weiß nicht, ob er er da so dringend wieder hin wolle".

Woah woah woah! Immer langsam mit den jungen Pferden!
Zunächst einmal - es war eine Kamera vorhanden. Wer eine Kamera sieht, geht daran vorbei, um die Aufnahmen nicht zu stören. Ob jemand angehalten hätte, wenn keine Kamera zu sehen gewesen wäre, gut, das ist eine andere Frage.
Davon allerdings mal abgesehen, wird dies als ein Berlin-Phänomen behandelt. Das ist es nicht. Sowas passiert überall. Generell laufen die Menschen gerne an Dingen vorbei, die ihnen nicht geheuer sind, oder aber wo sie den Finger krumm machen müssten. Es ist auch nicht das Problem der Großstädte - es ist überall das Gleiche. Im Gegenteil habe ich eher die Erfahrung gemacht, dass in Berlin viel schneller jemandem geholfen wird (und wenn es nur Kleinigkeiten sind) als zum Beispiel bei mir zu Hause.

Ich find das wieder mal ziemlich interessant. Bryn Chainey postete das Video vor neun Monaten - der Hauptstadtblog gräbt es aus, schwupps macht es in der Berliner Blogosphäre die Runde und verbreitet Unmut über die Unfreundlichkeit und Mangel an Zivilcourage der Berliner Bevölkerung.

Empathy in Berlin from Bryn Chainey on Vimeo.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen